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Bevölkerungsfragen auf Abwegen der Wissenschaften : Dokumentation des 1. Colloquiums zur Geschichte der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland im 20. Jahrhundert
Bevölkerungswissenschaft ist die empirische Analyse und akademische Lehre von Bevölkerungen, von ihren Strukturen und Veränderungen sowie von deren Ursachen und Folgen. Wie Bevölkerungen zu definieren sind, beschreibt die altehrwürdige Lehre von den 1 Modellen der Demographie. Dieses Verständnis ist seit Jahrzehnten weltweit unstrittig • Mit dieser Definition ihres Faches wehren sich Bevölkerungswissenschaftler dagegen, für Denkansätze und Handlungsweisen in Anspruch genommen zu werden, denen andere Wissenschaftskonzepte, andere Intentionen und ein anderes Politikverständnis zugrundeliegen. Der Unterschied wird namentlich im Verhältnis zu Politik im weitesten Sinne deutlich. Bevölkerungswissenschaft will in ihrem Zweig "Bevölkerungspolitik" nichts anderes als jede Politikwissenschaft: Sie will empirisch fundierte Informationen zu den ZielMittel-Verbindungen von Politiken beisteuern, für welche demographische Bedingungen im Ursachen-oder Folge-Zusammenhang bedeutsam werden können. Ein solches Selbstverständnis der Bevölkerungswissenschaft ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten von Personen erarbeitet worden, die den Nachkriegsgenerationen angehören. Sie stehen weltweit in engem Austausch mit den Kollegen anderer Länder; die internationale Literatur hat sie geprägt und bestimmt ihre Ambitionen